Die Arbeit der LiLa4Green App Entwickler*innen
Können Sie sich vorstellen, wie die Absbergergasse geschmückt mit Straßenbäumen aussähe? Nein? Nun, sich andere Wirklichkeiten vorzustellen, ist nicht leicht. Für die Stadtplanung ist es herausfordernd, dass Menschen neue Ideen häufig ablehnen, weil sie für sie nicht vorstellbar sind.
Im LiLa4Green-Projekt arbeiten Entwickler*innen der Firma GREX-IT an einer App, mit der wir uns die grüne Zukunft besser vorstellen können. Dafür nutzen sie „Augmented Reality“ (AR), also die visuelle Einbettung von z.B. animierten Bäumen in die echte Landschaft, die eine Handy-Kamera filmt.
Bäume und Möbel am Computer formen
Vielleicht erkennen Sie das virtuelle Parklet? Es wurde von einem Studenten nach dem Vorbild des TU-Parklets aus der Randhartingergasse modelliert! Dafür sind sehr viele Arbeitsschritte notwendig:
Die Entwickler*innen haben einen Code geschrieben, mit dem sie dreidimensionale Formen modellieren können. Für die Testversion der LiLa4Green-App konnten sie damit einen Baum und ein Parklet „zusammen bauen“. Besonders das Baum-Modell ist für sie ein spannendes Testobjekt, da jedes einzelne Blatt als komplexe Oberfläche modelliert werden muss! Da müssen viele Feinheiten in der Gestaltung der Oberflächentexturen oder der Farben beachtet werden. Außerdem mussten sie eine Software implementieren, die das Laden eines Modells auf das Handy erlaubt. (Für fachliche Insider: Die Entwickler*innen nutzten die Programmiersprache SWIFT und für die Implementierung das ARKit für iOS.)
Anschließend designten die Entwickler*innen das User Interface, also die Oberfläche, die User*innen beim Verwenden der App auf Ihrem Handy sehen. In der LiLa4Green-App können sie ein Objekt auswählen und dann geht der „Zauber“ los:
Mit der Handykamera filmt die User*innen ihre Umgebung. Wenn ein Marker (ähnlich wie ein QR-Code) erkannt wird, wird das Modell geladen und in einer bestimmten Position und Rotation in Bezug auf den Marker perspektivisch korrekt angezeigt. Die Technologie ermöglicht eine Projektion auch wenn der Marker nicht mehr im Kamerabild ist. Damit können die User*innen sich sehr frei im projizierten Objekt bewegen und es ergründen und erfahren. Zusätzlich können sie in der App zwischen den Elementen abstimmen und kommentieren.
Echte Anwender*innen geben die besten Tipps
Bei der Grünen Werkstatt am 18.10.2019 konnten die Teilnehmer*innen schon selbst mit Apple-Geräten virtuell Bäume pflanzen und neue Parklets auf der Straße aufstellen! Sie konnten um die virtuellen Elemente herumgehen und sich sogar dahinter „verstecken“. Für die App-Entwicklung war der gemeinsame Test äußerst hilfreich, denn erst wenn Laien die den Prototypen ausprobieren, erhalten die Programmier*innen Feedback von authentischen user*innen.
Das Feedback der Teilnehmer*innen fiel gut aus und die Nutzerfreundlichkeit stieg von einer Grünen Werkstatt zur nächsten sprunghaft an. Die Tester*innen bestätigten mehrheitlich, dass es möglich ist, sich mit Hilfe von AR eine bessere Vorstellung von einer Maßnahme wie zB einer Baumpflanzung zu machen!
Eine wesentliche Kritik war das Fehlen einer korrekten Schattendarstellung. Das Entwickler*innen-Team möchte nun vor allem an Beleuchtung, Schatten und schöneren Texturen arbeiten bzw. noch ein weiteres Element modellieren.